02.07.2020
Wie ich dem Anker, dem Stein, aber vor allem mir ein Schnippchen schlug.
Heute bin ich runter, wollte sehen ob ich den Anker loseisen kann hinter dem Stein. Also Luft holen, paddeln, paddeln paddeln, Druckausgleich und dann anpacken, zerren und....Erfolg! Hat sich also gelohnt, das ich mir zwei Q-Kilos angefuttert habe. Der Anker löste sich hinter dem Stein und fiel zur Seite. Leider war nun meine Luft alle und ich musste schnell wieder nach oben - und leider ist der Sand der rund um den Stein sandig aussieht doch kein Sand. Also lag der Anker nun sowas von oberflächlich auf dem Grund das mir ganz übel wurde. Wieder runter und versuchen das Ding erneut hinter dem Stein einzuklemmen erschien mir aber auch irgendwie nicht zielführend.
Also schwimmend die Gegend erkunden um einen Sandfleck zu finden. Das Ganze ist insofern kritisch, da man immer Gefahr läuft über den Haufen gefahren zu werden, wenn man sich vom Schiff wegtraut. Jeden Morgen wird über Funk gewarnt vor den Fischerbooten hier durchs Feld brausen. Und es wird geraten eine zweite Person im Dinghy mit zum Anker zu nehmen um die Gefahr überfahren zu werden einzugrenzen. Na toll, ich kann mich ja mal klonen und ins Dinghy setzen.
Leider ist das überhaupt nicht unwahrscheinlich. Im Mai ist in Antigua tatsächlich eine Seglerin in der Nähe ihres Bootes schwimmend von einem Dinghy überfahren worden und konnte nicht mehr gerettet werden. Die schreckliche Vorstellung lässt sich nicht so leicht verdrängen und so schwimme ich immer wie ein Seehund, den Kopf rundum drehend zu meinem Anker. Am ungemütlichsten ist dann das Auftauchen, denn da kann ich nicht vorher gucken ob was angebraust kommt. Und da ich mir angewöhnt habe eine Badekappe aufzusetzen wenn ich das Unterwasserschiff schrubbe damit mir die kleinen Krebse, die ich aufscheuche nicht in die Ohren krabbeln und in den Haaren hängen bleiben - unter der Kappe höre ich natürlich auch nicht so viel. Also zum Anker nur noch ohne Hut.
Nun, den lose liegende Anker haben meine Nerven natürlich nicht lange ausgehalten und so habe ich auf Sonnenschein zwischen den Regenschauern gewartet und wieder mal umgeankert. Nach drei neuen Versuchen hatte ich die Nase voll und habe mich sehr weit unter Land gepackt, dort ist alles schön sandig. Natürlich ist das wieder ausserhalb der erlaubten Zone, aber wenn die Coast Guard kommt, werde ich einfach abtauchen....